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Der Miradouro da Graça zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Aussichtspunkten Lissabons und verwöhnt seine Besucher mit einem klassischen Panoramablick über die portugiesische Hauptstadt.
Der Aussichtspunkt befindet sich im Stadtteil Graça an der südlichen Seite des Santo André-Hügels. Von hier aus genießen Sie einen atemberaubenden Ausblick über die historische Altstadt Lissabons und können an klaren Tagen bis zur Mündung des Tejo blicken.
Der Miradouro da Graça bietet einen der eindrucksvollsten Blicke auf die Festungsanlage Lissabons.
Während der Aussichtspunkt bereits tagsüber ein lohnenswertes Ausflugsziel darstellt, entfaltet sich seine wahre Magie erst am Abend, wenn die Sonne hinter den westlichen Hügeln untergeht und die Stadt nach und nach in einem Lichtermeer erstrahlt.
Lassen Sie sich von der lebendigen Atmosphäre am Miradouro da Graça verzaubern. Wie bei vielen beliebten Sehenswürdigkeiten sorgen hier regelmäßig Straßenkünstler für Unterhaltung, während das Café Esplanada da Graça von früh bis spät seine Gäste bewirtet.
Bedauerlicherweise beenden die meisten Besucher ihre Erkundungstour durch Graça bereits am Miradouro, obwohl sich in unmittelbarer Nähe noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten befinden. So erwartet Sie beispielsweise hinter dem Aussichtspunkt der weitläufige Convento da Graça mit seinen prächtigen Fliesenmalereien und einer beeindruckenden Barockkirche. Auch die Villa Sousa, ein traditionelles Arbeiterhaus aus dem 19. Jahrhundert, liegt nur wenige Gehminuten entfernt. Unterhalb des Aussichtspunktes lädt der beschauliche Park Jardim da Cerca zum Verweilen ein.
In diesem Reiseführer stellen wir Ihnen den Miradouro da Graça sowie die umliegenden Sehenswürdigkeiten ausführlich vor.
Gut zu wissen: Sie finden den Miradouro da Graça unter folgenden GPS-Koordinaten: 38.716, -9.131 (Link zu Google Maps)
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Der Miradouro da Graça erfreut sich sowohl bei Einheimischen als auch bei Besuchern großer Beliebtheit und hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.
Der Miradouro da Graça, vom Bairro Alto aus gesehen.
Von diesem einzigartigen Aussichtspunkt aus eröffnet sich Ihnen ein beeindruckender 160-Grad-Panoramablick über das Stadtzentrum und den westlichen Teil Lissabons.
In südwestlicher Richtung thront das Castelo São Jorge, die majestätische Festungsanlage Lissabons. Davor erstrecken sich das malerische Viertel Mouraria und der lebhafte Martim-Moniz-Platz. Im Hintergrund zeichnen sich die historischen Ruinen der Carmo-Kirche ab, während sich der Blick bis zur Tejo-Mündung und zur imposanten Brücke Ponte 25 de Abril (in 4,7 km Entfernung) erstreckt.
Sehenswürdigkeiten in südwestlicher Richtung: 1) Castelo de São Jorge 2) Tejo-Mündung 3) Brücke Ponte 25 de Abril 4) Igreja do Carmo 5) Bahnhof Rossio 6) Aussichtspunkt São Pedro de Alcântara 7) Martim Moniz Plaza 8) Rua Marquês de Lima 9) Rua dos Cavaleiros
Wenn Sie den Blick nach Nordwesten wenden, sehen Sie ein malerisches Gewirr von eng aneinander geschmiegten Häuserdächern der Viertel Intendente und Mouraria. Bei guter Sicht erstreckt sich das Panorama bis zum grünen Monsanto-Wald und zu den markanten Amoreiras-Türmen (2,7 km entfernt).
Sehenswürdigkeiten in westlicher Richtung: 1) Martim Moniz 2) Monsanto-Wald 3) Amoreiras Towers 4) São José Hospital 5) Park Campo dos Mártires 6) Park Jardim da Cerca
Hier finden Sie eine interaktive Darstellung des Miradouro da Graça:
Obwohl der Aussichtspunkt im Volksmund als Miradouro da Graça bekannt ist, trägt er offiziell den Namen "Miradouro Sophia de Mello Breyner Andresen" - eine Würdigung der bedeutenden portugiesischen Dichterin des 20. Jahrhunderts. In Portugal wird sie besonders für ihre zeitlosen Märchen geschätzt, darunter "Das kleine Mädchen aus dem Meer", "Die Fee Oriana" und "Der Junge aus Bronze".
Dieser Aussichtspunkt zählte zu ihren Lieblingsorten und diente ihr als wichtige Inspirationsquelle für ihr literarisches Schaffen. Nach ihrem Tod im Jahr 2004 wurde der Platz ihr zu Ehren umbenannt.
Eine Büste von Sophia de Mello Breyner Andresen steht nahe dem Eingang zum Convento da Graça.
Der Miradouro da Graça liegt malerisch an der Grenze zwischen den historischen Stadtvierteln Alfama und Graça, oberhalb des charaktervollen Viertels Mouraria.
Viele Besucher erreichen den Aussichtspunkt zu Fuß von der Festung oder dem Alfama-Viertel aus, wobei der Weg über die steile Calçada da Graça führt.
Ein spannendes Infrastrukturprojekt befindet sich derzeit in der Umsetzung: Die neue Standseilbahn "Elevador da Graça" wird künftig die Rua dos Lagares direkt mit dem Miradouro verbinden.
Die bequemste Anreise in den Stadtteil Graça erfolgt mit der historischen Straßenbahnlinie 28. Diese verkehrt regelmäßig zwischen Martim Moniz (GPS 38.7153, -9.13602) und der Rua da Conceição (GPS: 38.71006, -9.1352). Steigen Sie an der Haltestelle Largo da Graça (GPS 38.7172, -9.12969) aus von dort erreichen Sie den Miradouro bequem zu Fuß über einen ebenen Weg.
Unser Tipp: Nehmen Sie sich nach dem Besuch des Miradouro da Graça Zeit für die Umgebung. Der Stadtteil Graça besticht durch seine authentisch portugiesische Atmosphäre und überrascht mit eindrucksvollen Wandmalereien wie dem "Friedenswächter" und dem Kunstwerk "Fado em Tons". Ein besonderes Highlight ist das Mosteiro de São Vicente de Fora, eines der bedeutendsten Sakralbauwerke Lissabons.
Der "Friedenswächter" erinnert an die Revolution von 1974.
In unmittelbarer Nähe befinden sich zwei weitere reizvolle Aussichtspunkte: der Miradouro da Senhora do Monte und der Miradouro da Jardim da Cerca. Beide sind fußläufig erreichbar und bieten ihre ganz eigenen Vorzüge.
Der Miradouro da Senhora do Monte liegt auf dem höchsten Punkt des Stadtzentrums und gewährt damit eine noch umfassendere Aussicht. Allerdings ist er deutlich kleiner und wird tagsüber stark von Tuk-Tuk-Touren frequentiert. Im Gegensatz zum Miradouro da Graça gibt es hier weder ein permanentes Café noch die entspannte Atmosphäre, die den Graça-Aussichtspunkt so besonders macht.
Eine besonders beschauliche Atmosphäre finden Sie am Miradouro da Jardim da Cerca, der bei ausländischen Besuchern noch als Geheimtipp gilt. Besonders zur Abenddämmerung entfaltet dieser Ort seinen romantischen Zauber - zu einer Zeit, wenn die anderen Aussichtspunkte oft überfüllt sind.
Der einzige kleine Nachteil: Da dieser Aussichtspunkt etwas tiefer am Hang liegt als der Miradouro da Graça, fällt der Panoramablick naturgemäß etwas weniger weitreichend aus.
Der Miradouro da Jardim da Cerca
Convento da Graça
Direkt hinter dem Miradouro erhebt sich der Convento da Graça mit der zugehörigen Igreja da Graça.
Diese weitläufige Klosteranlage gehört zu den ältesten Lissabons und wurde 1291 auf Veranlassung König Alfons III. gegründet. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten im 16. Jahrhundert - notwendig geworden durch das verheerende Erdbeben von 1755 - ist von der ursprünglichen mittelalterlichen Bausubstanz kaum noch etwas erhalten. Im Zuge der Auflösung der religiösen Orden in Portugal 1834 wurde das Kloster zu einer militärischen Einrichtung umfunktioniert. Erst seit 2012 ist die Anlage der Öffentlichkeit wieder zugänglich.
Kostenlos besichtigen können Sie drei Bereiche des Konvents: die Kapelle, den Kapitelsaal und den Kreuzgang. Die Dachterrasse neben dem Glockenturm, die ebenfalls als Aussichtspunkt dient, ist gegen eine Eintrittsgebühr von 5 EUR zu besichtigen.
Die gesamte Anlage präsentiert sich im barocken Stil, der das Stadtbild Lissabons nach dem großen Erdbeben maßgeblich prägte. Die Blütezeit dieses Baustils fiel mit der Wiederaufbauphase der Stadt zusammen.
Ein besonderer Schatz des Klosters sind die prächtigen Fliesenmalereien (Azulejos) aus dem 18. Jahrhundert im Kapitelsaal. Sie zeigen dramatische Szenen mittelalterlicher christlicher Märtyrer kurz vor ihrem Tod. Auffällig ist, dass viele Gesichter der Peiniger beschädigt oder zerkratzt wurden. Interessanterweise diente dieser eher düster anmutende Saal zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Kindertagesstätte.
Die Kirche selbst weist große Ähnlichkeit mit anderen Gotteshäusern Lissabons auf und zeichnet sich durch eine ehrwürdige, gedämpfte Atmosphäre aus. Die Wandgestaltung imitiert kunstvoll Marmoreffekte. Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche ist die Statue "Senhor dos Passos da Graça", die den kreuztragenden Christus darstellt. An jedem zweiten Sonntag der Passionszeit wird dieses Ereignis mit einer feierlichen Prozession durch die Straßen von Graça gewürdigt.
Azulejos-Fliesenmalereien im Kapitelsaal
Viele Gesichter der Angreifer wurden zerkratzt.
Die Statue „Senhor dos Passos da Graça“
Der Kreuzgang im Convento da Graça ist bewusst einfach gehalten.
Der Eingang zur Kirche (rechts) und zum Konvent (links)
Die Igreja da Graça ist vielen Kirchen sehr ähnlich, die nach dem Erdbeben 1755 wiederaufgebaut wurden.
Der Jardim Augusto Gil ist eine kleine, aber reizvolle Parkanlage direkt neben dem Convento da Graça. Das Herzstück bildet ein kunstvoll angelegter Teich.
Die schattigen Bänke des Parks bieten eine willkommene Ruheoase, besonders wenn das Café Esplanada da Graça stark besucht ist. Ein besonderer Blickfang ist die ausdrucksstarke Skulptur "Mãe e Filho" (Mutter und Kind).
Die Statue „Mutter und Kind“ (Mãe e Filho)
Graça war ursprünglich ein typisches Arbeiterviertel, das Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung Lissabons deutlich wuchs. Die zahlreichen Fabriken benötigten Arbeitskräfte, die vorzugsweise in eigens errichteten Wohnhäusern in unmittelbarer Nähe ihrer Arbeitsstätten untergebracht wurden.
Die Villa Sousa gilt als herausragendes Beispiel dieser Arbeiterhäuser in Graça und folgt dem zeittypischen Grundriss mit einem zentralen Innenhof. Die Fassade schmücken charakteristische grüne Kacheln. Während im vorderen Teil des Gebäudes der Fabrikbesitzer mit seiner Familie residierte, waren die hinteren Bereiche den Arbeitern vorbehalten.
Der Eingang zur Villa Sousa mit dem Durchgang zum Innenhof
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