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Alcântara präsentiert sich als faszinierender und vielseitiger Stadtteil, der das moderne, pulsierende Lissabon verkörpert.
Der Bezirk gliedert sich in zwei markant unterschiedliche Bereiche: ein ehemaliges Industriegebiet im Tal unterhalb der Ponte 25 de Abril sowie ein lebendiges Wohnviertel, das sich den Hügel hinaufzieht.
Das einst brachliegende Industrieareal hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der angesagtesten Viertel Lissabons entwickelt. Im Zentrum steht die Lx Factory, die Kunstschaffende aus aller Welt anzieht. In der ehemaligen Textilfabrik finden Sie heute zahlreiche Ateliers, außergewöhnliche Geschäfte und trendige Bars. Beeindruckende Street-Art-Werke unterstreichen die einzigartige Atmosphäre des Viertels.
Eindrucksvolle Street Art in der Lx Factory
Der kreative Einfluss hat Alcântara zu einem begehrten Stadtbezirk gemacht. Allerorts werden verlassene Gebäude in luxuriöse Wohnhäuser und hochmoderne Bürokomplexe umgewandelt. Diese Entwicklung erstreckt sich auch auf den Uferbereich "Docas", wo ehemalige Lagerhallen nun elegante Restaurants und Bars mit Blick auf den exklusiven Yachthafen beherbergen.
Alcântara zeichnet sich heute durch seine gelebte Vielfalt aus. Die Menschen, die hier leben und arbeiten, begegnen einander mit großer Offenheit. In den Cafés und Restaurants des Viertels treffen Sie auf Künstler, Geschäftsleute im Anzug, digitale Nomaden mit ihren Laptops, alteingesessene Portugiesen und wohlhabende ausländische Investoren, die in den Luxusapartments residieren. Wer das moderne Gesicht Lissabons kennenlernen möchte, ist in Alcântara genau richtig.
Trotz des stetigen Wandels bewahrt der Bezirk sein authentisch portugiesisches Herz - besonders in den Wohnstraßen, die sich den Hügel hinaufwinden. In früheren Zeiten war diese Gegend ausgesprochen wohlhabend: Die vermögende Bevölkerung Lissabons verließ die problembehaftete Innenstadt und ließ sich hier nieder. Davon zeugen noch heute prachtvolle Villen, der Pestana-Palast - eines der exklusivsten Hotels Lissabons -, die bezaubernde Capela Santo Amaro sowie der lebhafte Platz Largo do Calvário.
Die Calçada da Tapada: Eine der charakteristischsten Straßen Alcântaras mit ihrem authentisch portugiesischen Flair
Im Norden erstreckt sich der Parque Florestal de Monsanto. Dieser weitläufige Park- und Waldkomplex gilt als die "grüne Lunge" Lissabons. Hier erwarten Sie malerische Wanderwege und eindrucksvolle Aussichtspunkte, allen voran der Miradouro do Bairro do Alvito. An der östlichen Seite des Alcântara-Tals befinden sich der Park Tapada das Necessidades sowie der prachtvolle Palácio das Necessidades. Wobei beide Anlagen streng genommen schon zum benachbarten Stadtteil Estrela gehören.
Obwohl Alcântara zu den vielseitigsten und faszinierendsten Vierteln Lissabons zählt, wird es von Touristen häufig nur oberflächlich erkundet. Die meisten beschränken ihren Besuch auf die Lx Factory und verpassen damit einen der interessantesten und abwechslungsreichsten Stadtteile Lissabons.
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Ponte 25 de Abril – Die Ponte 25 de Abril - Die majestätische Hängebrücke überspannt die Tejo-Mündung und thront hoch über Alcântara. Das charakteristische Verkehrsrauschen der Brücke ist im gesamten Viertel zu vernehmen.
Spektakulärer Blick auf die Ponte 25 de Abril vom Jardim Docas da Ponte
Lx Factory – Das ursprüngliche Zentrum der Lissabonner Kunstszene besticht durch außergewöhnliche Geschäfte, angesagte Bars und provokante zeitgenössische Kunst. Die besondere Atmosphäre wandelt sich allmählich, da Alcântara sich zunehmend verschiedenen Bevölkerungsgruppen öffnet. Dennoch lohnt sich ein Besuch einzigartiger Geschäfte wie der Buchhandlung Ler Devagar nach wie vor.
Capela de Santo Amaro – Die einzigartige Rundkapelle thront auf einer Anhöhe über Alcântara. Im Inneren beeindrucken wunderschöne Fliesenmalereien aus dem 17. Jahrhundert. Von der Terrasse genießen Sie einen atemberaubenden Blick über die Tejo-Mündung.
Docas – In den ehemaligen Lagerhallen der Santo Amaro Docks haben sich heute gehobene Restaurants und stilvolle Bars mit Blick auf den exklusiven Yachthafen niedergelassen. Der ideale Ort für ein gediegenes Mittag- oder Abendessen.
Alcântara lässt sich ganz nach Ihren Wünschen erkunden - ob Sie nun einen kurzen Abstecher oder einen ausgedehnten Besuch planen.
Ein kompakter Rundgang dauert etwa zwei Stunden. Dabei besichtigen Sie die Lx Factory und die Docas, schlendern entlang der Uferpromenade (Jardim Docas da Ponte), steigen hinauf zur Capela de Santo Amaro mit ihrem Aussichtspunkt und kehren anschließend zum Largo do Calvário zurück. Von dort bringt Sie die Straßenbahn zurück ins Stadtzentrum.
Kulturinteressierte können ihren Aufenthalt um Besuche im Museu do Oriente, im Museu da Carris (Straßenbahnmuseum) und im Macau Museum erweitern. Wer noch mehr entdecken möchte, spaziert am Wasser entlang bis zum MAAT Museum und genießt den fantastischen Ausblick.
Panoramablick von der Dachterrasse des MAAT Museums
Wenn Sie eine Pause von der Geschäftigkeit der Lissabonner Innenstadt suchen, empfiehlt sich ein Besuch der beschaulichen Gartenanlagen rund um den Palast Tapada das Necessidades oder des südlichen Bereichs des Monsanto-Parks. Besonders reizvoll ist auch die Wanderung zum Aussichtspunkt Bairro do Alvito.
Alternativ erleben Sie das authentische portugiesische Alcântara bei einem Spaziergang durch die malerischen Straßen rund um den Jardim Avelar Brotero und das Palasthotel Pestana.
Unsere empfohlene Route durch den Bezirk Alcântara beginnt und endet am Largo do Calvário, der idealen Straßenbahnhaltestelle für Ihre Erkundungstour.
Legende: 1) Largo do Calvário 2) Lx Factory 3) Buchladen Ler Devagar 4) Pilar 7 (Museum zur Hängebrücke mit Aussichtsplattform) 5) Museo do Oriente 6) Docas 7) Ponte 25 de Abril 8) Jardim Docas da Ponte 9) MMAT Museum und Aussichtspunkt (optional) 10) Muse da Carris (Straßenbahnmuseum) 11) Capela de Santo Amaro 12) Pestana Palace Lisboa (Hotel) 13) Jardim Avelar Brotero 14) Aussichtspunkt Largo das Necessidades 15) Palácio das Necessidades (nicht öffentlich zugänglich) 16) Park Tapada das Necessidades 17) Aussichtspunkt Miradouro do Bairro do Alvito
Der prachtvolle Palácio das Necessidades mit dem angrenzenden Largo das Necessidades
Viele Besucher verbinden ihren Ausflug nach Alcântara mit einer Besichtigung von Belém. Beide Bezirke liegen im Westen Lissabons. Wir empfehlen Ihnen, mit Belém zu beginnen. Dort finden Sie bedeutende Wahrzeichen der Stadt wie den Torre de Belém, das Mosteiro dos Jerónimos und das Denkmal Padrão dos Descobrimentos, die zwischen 11 und 15 Uhr oft überlaufen sind. Ihre Mittagspause sollten Sie in Alcântara einplanen, da die Restaurants in Belém während der Hauptsaison meist überfüllt und hektisch sind.
Ein besonderer Tipp: Wenn Sie Zeit haben, empfehlen wir Ihnen den Spaziergang von Belém nach Alcântara entlang des Wassers. Der 2,5 Kilometer lange Weg führt Sie vom Padrão dos Descobrimentos zu den Docas in Alcântara, vorbei am MAAT-Aussichtspunkt (Nr. 9 auf der Karte) und dem historischen Kraftwerk. Unterwegs bieten sich Ihnen herrliche Blicke auf die Ponte 25 de Abril.
Die Buchhandlung Ler Devagar: Ein faszinierender Buchladen in einer historischen Druckerei
Das Experiência Pilar 7: Ein Museum zur Geschichte der Ponte 25 de Abril mit Panorama-Aufzug zur Aussichtsplattform
Am bequemsten erreichen Sie Alcântara mit der Straßenbahnlinie E15. Diese verkehrt von der Praça da Figueira (im Bezirk Baixa) über die Praça do Comércio und den Bahnhof Cais do Sodré.
Steigen Sie an der Haltestelle "Calvário" direkt am Largo Calvário aus. Von dort sind es nur 170 Meter südlich zum Eingang der Lx Factory.
Eine Einzelfahrkarte für die Straßenbahn kostet 3 Euro. Günstiger fahren Sie mit einer Tageskarte für 6,80 Euro, die 24 Stunden lang für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Lissabon gilt. Diese Fahrkarte erhalten Sie allerdings nur an den Ticketautomaten oder Schaltern der Metrostationen.
Wichtiger Hinweis: In den häufig überfüllten Straßenbahnen sind leider oft Taschendiebe unterwegs. Achten Sie besonders im Gedränge gut auf Ihre Wertsachen und bleiben Sie wachsam.
Da Alcântara nicht an das U-Bahn-Netz angebunden ist, stellt die Straßenbahn Ihre beste Verbindung dar. Eine Taxifahrt von der Praça do Comércio nach Alcântara kostet zwischen 5 und 6 Euro.
Die Straßenbahnlinie E15 durch Alcântara
Mitte der 1990er Jahre bot der Talbereich Alcântaras einen trostlosen Anblick. Eine Ansammlung verlassener Industriegebäude und Lagerhallen prägte das Bild - ein Umfeld, das Drogenhandel und Prostitution begünstigte. Dennoch existierte bereits damals eine aufstrebende Kunstszene. Die heruntergekommenen Lagerhallen und fehlende Wohnbebauung boten ideale Bedingungen für Nachtclubs und alternative Veranstaltungsorte. Heute präsentieren sich die verbliebenen Clubs deutlich seriöser, viele sind mittlerweile in den östlich gelegenen Stadtteil Santos umgezogen.
1995 unternahm die Stadtverwaltung einen ersten Versuch, die Docas wiederzubeleben. Das Vorhaben scheiterte jedoch zunächst an der Isolation des Gebiets durch die Bahngleise. Der erste bedeutende Wendepunkt kam 2007 mit der Umwandlung einer ehemaligen Fabrik nahe dem Bahnhof Alcântara-Terra in das heute bekannte Kreativzentrum Lx Factory.
Die Gründung der Lx Factory fiel mit einer allgemeinen Renaissance Lissabons zusammen. Nach und nach entwickelte sich das gesamte Viertel zu einem Anziehungspunkt für die kreative Szene. Diese Entwicklung wurde 2014 durch die Eröffnung des Village Underground noch verstärkt. Die Jahre 2015 bis 2017 gelten als Blütezeit der Kunsthandwerksszene in Alcântara: Wohn- und Arbeitsräume waren vergleichsweise günstig zu mieten, was viele Kreative in den Stadtteil lockte.
Street-Art-Installation an der Lx Factory mit der markanten Ponte 25 de Abril im Hintergrund
Die wachsende Beliebtheit des Viertels weckte das Interesse von Stadtentwicklern, die plötzlich das große Potenzial der Gegend erkannten und auf eine gehobene Aufwertung und Durchmischung setzten. Es entstanden Apartments für zahlungskräftige Touristen mit "Golden Visa", großflächige Bürokomplexe wurden errichtet, während die Street-Art allmählich aus dem Straßenbild verschwand. Selbst die renommierte Lx Factory wurde 2017 an französische Investoren verkauft. Seither haben sich dort vermehrt touristisch orientierte Geschäfte angesiedelt.
Heute präsentiert sich Alcântara als attraktives Viertel für Besucher: gepflegt, sicher und mit vielfältigen Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten. Den ursprünglichen urbanen Underground-Charme findet man mittlerweile eher in den Stadtteilen Beato und Marvila.
Wie viele portugiesische Ortsnamen hat auch Alcântara arabische Wurzeln. "Al" steht für den Artikel, während "cântara" vom arabischen Wort "qantara" abstammt und "Brücke" bedeutet. Die Bezeichnung "Die Brücke" bezieht sich auf eine römische Brücke, die einst das Tal und den Fluss überspannte. An ihrer Stelle befindet sich heute der Bahnhof Alcântara-Terra.
LX Factory
Die Lx Factory ist die Hauptattraktion Alcântaras. Nehmen Sie sich mindestens eine Stunde Zeit, um die vielfältigen Geschäfte, Stände und Restaurants zu erkunden.
Der Gebäudekomplex beherbergte ursprünglich die 1847 gegründete Textilfabrik Companhia de Fiação e Tecidos Lisbonense. In den folgenden knapp 150 Jahren diente das Areal verschiedenen industriellen Zwecken, bevor es in den späten 1990er Jahren aufgegeben wurde. Die 2007 eröffnete Lx Factory läutete mit ihren Ateliers und Geschäften den Wandel des gesamten Viertels ein. Heute beeindrucken hier Street-Art, Graffiti und ausdrucksstarke Wandgemälde.
Die Buchhandlung Ler Devagar, untergebracht in einer ehemaligen Druckerei, ist stets ein Höhepunkt jedes Besuchs. Besonders empfehlenswert sind auch die oberen Etagen, wo Sie Künstler bei ihrer kreativen Arbeit beobachten können. An Sonntagen findet in der Lx Factory der Lx Market statt, ein Markt mit ausgefallenen Kunsthandwerksarbeiten.
Hauptstraße der Lx Factory mit dem historischen Hauptgebäude im Hintergrund – ein Besuch der oberen Etagen lohnt sich
Museu da Carris
Das Museu da Carris, untergebracht im historischen Straßenbahndepot, dokumentiert die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Lissabon mit besonderem Schwerpunkt auf den Straßenbahnen. Seit 1872 betreibt Carris das öffentliche Verkehrsnetz Lissabons.
Die Ausstellung präsentiert eine beeindruckende Sammlung historischer Verkehrsmittel: von pferdegezogenen Straßenbahnen über Standseilbahnen und die ersten elektrischen Straßenbahnen des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zu modernen Fahrzeugen. Der erste Ausstellungsbereich widmet sich historischen Dokumenten und Fotografien - besonders interessant für echte Verkehrshistoriker. Zum zweiten Ausstellungsbereich gelangen Sie mit einer historischen Straßenbahn aus dem Jahr 1901. Hier bewundern Sie verschiedene klassische Straßenbahnmodelle in ihrer ganzen Farbenpracht. Der Eintrittspreis beträgt 4,50 Euro. museu.carris.pt/
Museu do Oriente
Das Museu do Oriente widmet sich der Kunst und Kultur Ostasiens und beleuchtet das kulturelle Erbe der portugiesischen Präsenz in Asien. Das Museum beherbergt eine umfangreiche Sammlung von mehr als 1.640 Kunstwerken und Artefakten aus China, Japan und Indien. Ein Besuch empfiehlt sich besonders für Interessierte an asiatischer Geschichte und Kunst.
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